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Indess scheinen mir in Anbetracht viel ver- breiteter Ansichten über diesen Punkt einige Bemerkungen nicht überflüssig, die weiter unten Platz finden. Ebenso wenig bedarf es einer besonderen Motivierung, warum gerade die dna£ Aeyö/Mra hier zum Gegenstand einer besonderen Untersuchung gemacht wurden. Fach- und Sachkenner wissen, dass gerade diese Wörter das Verständnis des A. T. erschweren. Ich habe es aber für nötig gefunden, den Begriff des an. \ty. zu erweitern. Es sollen nicht nur solche Wörter in den Kreis der Untersuchung gezogen werden, die nur ein einziges Mal im A. T. vorkommen, wie JÜD Ps. xxix. 21, *[$& Jes. liv. 8, D3B^1 1 Kön. xviii. 46, lOVPpin = WVJyfrl Ps. cxxxvii. 3 u. s. f., öder nur zwei Mal in derselben Form und in derselben Bedeutung, wie ynp Hiob xxviii. 8, xli. 26, ßOJ Cant. iv. I, vi. s u. s. f., oder in zwei verschiedenen Formen, aber - T 7 j > ^ . ' in derselben Bedeutung, wie floß* Hiob iv. 12, xxvi. 14, ilStOEO Ex. xxxii. 25 u. s. f., sondern auch solche, (a) die ihrer Bildung nach einzig sind, wie nlD^n Hiob vi. 6, TWf J? Hiob xii. 5, nöXj? Joel i. 7, ®W- Hiob xxxiv. 29, rpVlX 2 Sam. xx. 8 u. s. f., wenn auch deren Stamm uns im A. T. erhalten geblieben ist, sei es in der Bedeutung der hier aufgenom- menen Wörter, wie IWty J er - v> 2 % u. s. f., sei es in einer mit dieser nicht in direkter Beziehung stehenden Bedeutung, wie *)¥?, öpC, "11X u. s. f. ; (b) die nur ihrer Bedeutung, nicht aber ihrer Bildung nach als ärr. \cy. zu bezeichnen sind, d. h. Wörter, die sonst im A. T. in einer uns wohl bekannten Bedeutung vorkommen, aber an einer gewissen Stelle eine eigentümliche, von der üblichen ganz abweichende Bedeutung aufweisen, wie ~3$0 Hiob xxviii. 18, *12?j? Hos. x. 7 u. s. f. Wie bereits bemerkt, versuche ich die Schwierigkeiten, welche HAPAX LEGOMENA IM ALTEN TESTAMENT 699 diese Wörter dem Verständnis und der Erklärung des A. T. bieten, vornehmlich durch Heranziehung des Arabischen zu beseitigen. Der Umstand, dass von dieser Methode bis jetzt nicht immer der rechte Gebrauch gemacht wurde — dass die vielfach nur mechanische Hand- habung des arab. Lexicons verdienten Tadel und gerechtes Misstrauen gefunden — dieser Umstand kann und darf die Verwertung des Arabi- schen für die Erklärung des hebräischen Sprachgutes nicht hindern. Auf welchem Wissensgebiete sind Methoden und Hülfsmittel nicht missbraucht worden? "Abusus non tollit usum" muss es auch hier heissen. Was aber die Stellung und die Bedeutung des Arabischen unter den semitischen Sprachen betrifft, so kann ich mich auf keinen Geringeren berufen als auf meinen hochverehrten Lehrer, den Alt- meister der semitischen Philologie — Th. Nöldeke. Hat doch der Nestor der Semitisten nach eingehender Untersuchung aller semit. Sprachen entschieden, dass " das Arabische sehr vieles treuer bewahrt hat als die Schwestersprachen" (Skizze, 1887, p.4) und dass " immer- hin das arab. Wörterbuch immer das erste Hülfsmittel bleiben wird, um über dunkle Ausdrücke anderer semit. Sprachen Belehrung zu suchen " (p. 49)- Bei alledem ist noch in Betracht zu ziehen, dass die neuerdings leider weit verbreitete Vernachlässigung des Arabischen seitens unserer alttestamen Wichen Exegeten die Unkenntnis der zahlreichen richtigen Erklärungen schwieriger Bibelstellen verschuldet, die sich schon bei den alten jüd.-arabischen Sprachgelehrten finden. Manches Wort, das den heutigen Exegeten Verlegenheit bereitet, und dessen Bedeutung noch jetzt als zweifelhaft gilt, ist schon vor Jahrhunderten von jenen Gelehrten durch Heranziehung des Arabischen befriedigend erklärt worden, wie auch manche Etymologie, die erst in neuester Zeit von den Philologen oder Lexicographen entdeckt wurde, uns schon in der jüd.- arab. Litteratur überliefert ist. Da nun die meisten Werke dieser Litteratur, zumal die in arab. Sprache geschriebenen und noch nicht in bekanntere Sprachen übersetzten, nicht jedem zugänglich sind, so glaubte ich, in meine Arbeit nicht nur solche Wörter aufnehmen zu sollen, für die ich eine neue Erklärung versuche, sondern auch solche neu zu bearbeiten, , die schon von den jüd.-arab. Philologen richtig erklärt wurden, aber aus dem erwähnten Grunde unbekannt geblieben sind. Ebenso sollen diejenigen, meiner Ansicht nach, richtigen Vergleichungen auf's neue beleuchtet werden, die ge- legentlich bei Gesenius im Thesaurus oder bei anderen, jedoch ohne scharfe Präcisierung, bezw. nähere Begründung vorkommen. Somit übergebe ich die nachstehenden Blätter, als Vorläufer einer umfassenden Bearbeitung der im A. T. enthaltenen an. Xey. i. w. S., soweit es der Vergleich mit den verwandten Sprachen erlauben wird, 700 THE JEWISH QUARTERLY REVIEW den Fachgelehrten, und hoffe damit, einen kleinen Beitrag zur Erklä- rung des A. T. zu liefern. Heidelberg, den 12. Febr. 1901. -is6ä "ino w>W onyn ""TS? T0 (Cant. iv. 1, vi. 5). Der Versuch W?i mit -)=»■ wird von einem gesagt, der zuvor gelegen hatte oder auf das Gesicht gebückt war und sich nachher gesetzt hat ; es entspricht also dem deutschen "aufsitzen," bezw. "sich aufrichten." Daher kann es von Ziegen gar nicht gesagt werden, geschweige denn, dass es " sich lagern " bedeuten könnte. Der Ausdruck für das Lagern der Ziegen ist das dem hebr. yn entsprechende .y Dies wird zwar im Arab. wie im Hebr. sowohl von verschiedenen Tieren als auch von dem Menschen gebraucht, ursprünglich jedoch war das Wort, wie Tagul 'Arüs und Lisän (nament- lich bei dem Worte &2>T) deutlich erweisen, terminus technicus für das Lagern der Ziegen oder Schafe. Dasselbe dürfte auch im Hebr. der Fall gewesen sein, wie aus dem sehr häufigen Gebrauch des yn für das Lagern der Ziegen hervorgeht (vgl. Gen. xxix. 2 ; Jes. xiii. 20 ; Jer. xxxiii. 13, 1. 6 ; Ezech. xxv. 5, xxxiv. 15 ; Zeph. iL 7, iii. 13, beide als transitiv aufzufassen). 2 tvÄe respect. lt jJi\ ist denom. von ^^le " die Zeit vor Sonnenauf- gang als es noch dunkel-rot oder dunkel-hell ist " (cf. Tag.). Ahtal sagt : 5ÜX ul^ll ^ ,»5üä)l Jjic la~fy. cot, J elLc dbJS ,jjlc in Verbindung mit X L» im Accus., also 'U.1 (j-Ic, bedeutet ohne weiteres : während der Morgendämmerung zur Wasserquelle gehen. Auch soll man einfach unter ^^pjLiJ (ohne Hinzufügung von *L !) " zur Wasserquell kommen um zu trinken " verstanden haben (cf. Lisän viii. 35, Z. 4 u. 9). Wohl sollte man hier statt vSbs, im Qal, eine Hif 'ilform, etwa ffi'^rt, nach Analogie von D'3«n u.s.w. erwarten. Allein die Regel, dass solche Verba, die eine in eine bestimmte Zeit fallende Thätigkeit be- HAPAX LEGOMENA IM ALTEN TESTAMENT 701 menzustellen. Bekanntlich lassen die Hirten im Orient ihre Herden im Sommer unter freiem Himmel, im Winter dagegen in den Grotten zeichnen, in den Hifll gesetzt werden, bestätigt sich nicht immer ; man beachte den Qal in yj?, " den Sommer irgendwo zubringen," sowie in dem darauf folgenden *pn, "den Winter irgendwo zubringen" (Jes. xviii. 6; Ges. -Buhl zu yp und Ppn). Ebenso in -ii»2> Ki. vii. 3 "in Morgenfrühe abziehen " (von »nos, Morgenfrühe, abgeleitet, nicht, wie Ges.-Buhl, von Jui oder Jlö). Nun möchte ich noch bemerken, dass auch in den folgenden Wörtern 'a einem c. entspricht ; vgl. rnru Prov. i. 9 ; iii. 3 ; vi. 21 : der Hals, eigentlich die Gurgel, und ifijz die Gurgel, davon s-Ä "Gurgeln" oder "jemandem die Gurgel abschneiden." Ebenso nffjan Joelii. 17 und ä3pt.j. Vielleicht ist FpN mit (_ji " das Wasser in die hohle Sand nehmen" verwandt. Im Arab. selbst findet man auch die Verschiebung von _. in c, z. B. JLwtcl* " eine unreine Frau " und iwa^I, i—sUc : ein Mass, und i_ »ha.. So nennt man einen reissenden Strom gleichzeitig i_jVJlc und i__ Sita, (cf. Tag., Lisän und Muhit al Muhit, wo Bistäni bei dem Worte uJ») .s? ausdrücklich bemerkt, dass dieses eigent- lich von <-J£ herkommt). fpa Jud. v. 21 hat ungefähr dieselbe Bedeutung von u. Jf* und t_^c. Man könnte daher das Wort tthao (Ges.-Buhl : Weideplatz ?) mit (_^ß " pflanzen " zusammenstellen, also : Pflanzstätte, bezw. zur Anpflanzung überwiesenes Feld. Dieses Wort mit «na, was eigentlich " vertreiben, ausstossen " heisst, zu vergleichen (cf. Ges.-Buhl zu sna), scheitert schon daran, dass der Ausdruck Viehtreiben der hebr. Sprache durchaus fremd ist. Auch geht aus Ezech. xlv. 2 hervor, dass die D'anao nicht immer Weideplätze waren. Daher über- setzt hier Ges.-Buhl " freier Platz " und Marti " ein unbewohnter Baum " (? !) . Ferner beweist die wiederholt vorkommende nähere Bestimmung des •enm (Num. xxxv. 3 ; Jos. xiv. 4, xxi. 2), die keineswegs als Tautologie, wie z. B. mnV; toi ton 1 ; crrt (Gen. xxviii. 20), aufzufassen ist, dass das Wort ttnaa nicht ohne weiteres " Weideplatz " bedeuten konnte. Viel- mehr beweist der Zusatz prvn taVi DCj-fo (Num. xxxv. 3) und oyapVi prroppV (Jos. xiv. 4), dass die ursprünglich zur Anpflanzung überwiesene pcto nicht zum Weiden der Haustiere bestimmt waren, sondern auch für die Viehzucht, bezw. Stallungen für Pferde u. s. w. Zu dem Übergang von 'a in c. darf als interessant vielleicht er- wähnt werden, dass die Juden am Tigris noch heute das spirierte 'a wie c aussprechen, z. B. Taa wird von ihnen wie J-jCu ausgesprochen. Auch die Thatsache, dass die meisten alten hebräisch-arabischen Hand- schriften das c einfach durch 'a wiedergeben, während es nur wenige mit '2 transcribieren, kann nur bestätigen, dass das spirierte 'a in dieser alten Zeit vielfach wie c ausgesprochen wurde. 7*0 »ach LXX und Pesitah von fJK " Klagen " bietet nicht nur formale Schwierigkeiten, so dass statt }UD befremd- licherweise fÜKD "Geklage" (so Wildboer!) za lesen wäre, sondern passt auch nioht zum Suffix in ttVinK, das auf den Herrn oder auf den Knecht bezogen werden muss. Ebenso ist die herkömmliche Übersetzung "undankbar" nicht minder zweifelhaft als die bereits von Kautzsch zurückgewiesene " Spross, bezw. Sohn." Das arab. ^y> bedeutet "müde, matt, kraftlos machen." Davon tj^Ä "machtlos, kraftlos sein 2 " (Lisän xvii. 303, Z. 3, 7). Darnach könnte J13D mit "machtlos" übersetzt werden 3 und der Vers würde lauten : Wer seinen Knecht von Jugend auf verzärtelt, wird an seinem Ende machtlos (gegen den Knecht) sein. Nun bemerkt aber Lisän (1. c. Z. 8 f. s-J^u genannt worden sei, weil er alles entkräftet, ist nicht richtig. Ebenso verträgt sich nicht mit der Vorstellung der Araber vom Tod die von anderer Seite aufgestellte Behauptung, dass ,j%^ mit ii* "Teil" zu vergleichen ist. Es scheint vielmehr, dass wir hier mit einem Lehnwort zu thun haben. 3 Der Eorm nach ist jijd transitiv wie yion Jes. i. 17 (cf. Ges. -Buhl), jedoch der Bedeutung nach intransitiv. VOL. XV. 3 B 704 THE JEWISH QUAKTERLY REVIEW er am Ende übermütig. Allein die erste Auffassung wird doch richtiger sein, da sie keinen Subjektswechsel notwendig macht ; zudem findet sich ^y> überwiegend in der Bedeutung "entkräften" und ^7*1» als "kraftlos," während die gegensinnige Bedeutung nur vereinzelt nachweisbar ist. DW3BO neon *|2>Efl (Hiob xxviii. 18). Soweit ich sehe, wird hier ^£>D mit "Besitz" wiedergegeben. Diese Übersetzung scheint auf das arab. eil* zurückzugreifen. Dabei hat man aber ausser Acht gelassen, dass eL~» eigentlich mit der Präposition i_> verbunden werden muss, genau so wie das entsprechende > i»-l und das hebr. ... 3 tnt< ; dann heisst es auch nicht "in Besitz nehmen," sondern vielmehr "nach etwas greifen oder etwas zurückhalten." Auch ist kaum anzunehmen, dass der Hebräer für den hier, nach Ansicht der meisten Ausleger vorliegenden Begriff: "Besitz der Weisheit" die Form des stat. constr. wählen würde. Wahrscheinlicher ist unser "]K>E mit dem Nomen eU^, welches "die aus Bernstein- oder Elfenbeinkügelchen hergestellten Arm- oder Fussspangen " bezeichnet, zu vergleichen 1 . Überhaupt wird die Weisheit öfters mit einem kostbaren Schmuck verglichen (cf. Prov. i. 9, iii. 22, vi. 21) und zwar nicht nur im Hebräischen, sondern auch in anderen semitischen Sprachen. Es wäre also zu übersetzen : " Ein Armband von Weisheit ist kostbarer als [ein solcher] von Perlen." %"] '15^ Pi $& nWy b (statt ra) ta "1»S^> (Hiob xii. 5). rfwy ist von riKty abzuleiten, welches das übermütige, rück- sichtslos barsche und grobe Benehmen des Sicheren und Unabhän- gigen bezeichnet 2 . Der Dichter, der sehr gekränkt ist über die 1 Offenbar hängt (»IH mit i»)LL» (J.aj»..ao) " Fell" zusammen, da man früher die Bernstein- oder Elfenbeinkügelchen auf einem Lederbande zu befestigen pflegte. Später wurde jedoch eUH für jedes beliebige Armband, seltener für Pussspange, verwendet. Vgl. Lisän xii. rvo, 23 ff., und rvt, 10, wo es heisst: iXi ^ ,j£$JL+ üjle ,]c ij\j ü\. Auch Tag. vii. Ivt, 32 f. * v\$$ Jer. v. 28 lässt ein Synonym von unti vermuten. Die Conjectur HAPAX LEGOMENA IM ALTEN TESTAMENT 705 schweren Beleidigungen seiner Tröster, welche ihm Mutlosigkeit (iv. 1), Unwissenheit (xi. 6) und Ungerechtigkeit (xi. 13 ff.) vor- werfen, wendet sich nun grimmig gegen seine Beleidiger und mit stolzem Selbstbewusstsein erwidert er: Das Unglück verachtet, der Grobheit gegenüber verhält sich ruhig, derjenige, der bereit ist x mit seinem Fusse auszugleiten ! \nc tA> ty rt-m wwn ( 2 Sam. xx. 3). JTlTnx wird gewöhnlich mit "abgeschlossen" übersetzt. Wohl ist die ursprüngliche Bedeutung von "11X gleich dem arah. "y> " abschliessen, zurückhalten " ; nun ist es aber nicht unwahrschein- lich, dass diese Bedeutung im Hebr. genau so wie im Arab. in " Abschliessung vom geschlechtlichen Verkehre'' übergegangen ist 2 . So wird jjj*> oder ij^ von einem Mann, bezw. einer Frau gesagt, die ein eheloses Leben führen 8 (cf. Lisän vi. 123, 13). Demnach wird litt» (cf. Giesebrecht I.e.) ist also unnötig. Aus der ursprünglichen con- creten Bedeutung "fett werden" hat sich für nes die übertragene Bedeutung grob werden entwickelt; eine Parallele dazu bilden das neuhebr. DJ (rrn DJ Aboth iv. 7, niBJ Succa 29 b, Kiddusin 49 b) und die modernen Sprachen. Ebenso ist rvi» Deut, xxxii. 15 in übertragenem Sinne zu fassen. 1 jra bedeutet wohl "bereit sein." Vgl. Exod. xxxiv. 2, Hiob xv. 23 u. a. m. 2 Dieselbe Entwickelung der Bedeutung von yvs zu rrvnx finden wir bei dem im Neuhebr. sehr üblichen Worte nn» für "eine von ihrem Manne verlassene Frau," das von dem biblischen ps Buth i. 13, "abschliessen," '< zurückhalten," abzuleiten ist. 3 Im Hadith heisst es : es darf keinen Ehelosen im Islam geben j!kJ$\ ij %)}*> % v gi- Lis. vi. 123, 19 f. Diese Bedeutung für ..„« und Sj. yo muss schon den alten Arabern bekannt gewesen sein, wie Lis. ibid. Z. 21 bemerkt : i_^»)l +% ^j v — 'V" J*V Dass hir° die Abschliessung vom ehelichen Verkehr betonen will und nicht etwa den Asketismus oder das Mönchtum im allgemeinen (jL^ou« l-yjcAcioroi, in- clusus, reclusus), beweist der Gebrauch von XI* eylj für "eine Frau, die ihrem Manne die ehelichen Kechte, bezw. den ehelichen Verkehr ver- weigert " (vgl. Goldzieher, M. S. ii. p. 395). Für Mönchtum dagegen war schon damals das Wort jUSUa. üblich (1. c. p. 394 und Sura lvii. 27 \&j££ä) iujUa.«). Ferner ist die Angabe der arab. Philologen richtig, wonach ijtu» bei Al-Nabiga (ed. Dembourg, 1869, p. 88, Z. 6, und Lis. vi. 133, 13 f. und 22) : x*£j> ijij^o sJjM SZs- <-**'j ^ '•"*t '^*^ ] & ^M 706 THE JEWISH QUARTERLY REVIEW hier mit Itt*tt"fit nicht die Abschliessung der Frauen von der Amaen- welt im Allgemeinen ausgedrückt sein, sondern die Ausschliessung derselben vom ehelichen Verkehr mit David. Dies bestätigt sowohl das vorhergehende tO M/ DWN1 als auch das nachfolgende ttö \3S b$ 51Sj?3 K&O }VlEife> HD"]? (Hos. x. 7). Die Übersetzung von f)Vp mit Reisig, Holzstück (vgl. Ges.-Buhl) entspricht nicht der Etymologie dieses Wortes und ergiebt auch nicht den hier gewünschten Sinn. Da vom Wasser — gemeint ist das Meer — ebenfalls nur den Mkelosen bezeichnet, da der Dichter mit diesem Wort nicht den Mönch meint, den er ja t_*at, nennt, sondern damit nur den Mönch charakterisiert, dass er sich von dem ehelichen Verkehr ab- schliesst. Genau so verhält es sich mit dem Wort ,».*»■ (ebenfalls von jes, " sich zurückhalten, sich von etwas enthalten "), nämlich : jemand, der den Frauen fern bleibt und kein Bedürfnis zum ehelichen Verkehr hat (vgl. Lis. v. 269, 11 ff.). Qamüs ii. 11. 2 führt sogar ein Verbum an, UjLjI ijC- «il»l «KU „jß «*».. Das Wort jyea. wurde aber dahin er- weitert, dass es auch von einem Verschnittenen gesagt wurde : der Prophet befahl dem 'Ali, den Qibti, der wegen einer Unsittlichkeit verdächtigt wurde, zu tödten. Da hob der Wind dessen Kleid und man bemerkte, dass er verschnitten war : ,y*a- %tt liU w «J ^£ Jl vr*xi ►» (Lis. v. 269, 14 ff. Die Stelle Lis. i. 242, 4 scheint auf denselben Fall Bezug zu haben, allerdings steht dort <-j«^£° statt .».a.».). Es giebt aber eine Ansicht, die besagt, dass unter .ui» nicht " ein Verschnittener," sondern "ein geschlechtlich Impotenter" zu verstehen sei (vgl. Mawardi, ed. Enger, p. 29, 11 f.: *LjJI ylöl Je y& "Ü &J *L 5> o?JJI c ^u)l wl). Interessant ist es, dass sowohl ij%j* als auch^ls? und Xäa\ für das Fernbleiben von der Beteiligung an einer Pilgerfahrt nach Mekka gebraucht wird, nur mit dem Unterschiede, dass mit S.« ►» jemand bezeichnet wird, der niemals eine solche Fahrt nach Mekka unternimmt, während -Is* von einem gesagt wird, der an der Ausübung seiner Pilger- pflichten durch Krankheit u. dergleichen verhindert wird (vgl. Lis. vi 123, io, und v. 269, 20 f. ; Öanhari i. 346, 23 und 26). Zu bemerken ist noch, dass das Wort iß** iu dem eben erwähnten Sinne in der späteren Litteratur nicht mehr vorkommt (vgl. Sil), p. 503, 13). Man beachte ferner das Wort ätSfi (auch von .«aß, zurückhalten, abschliessen) für die specißsche Bedeutung " ein Mädchen vom Heiraten abhalten " (vgl. Lis. vi. 255, 16 ff.). HAPAX LEGOMENA IM ALTEN TESTAMENT 707 die Rede ist, erwartet man in f]¥p etwas, was mit dem Meere in directer Verbindung steht, etwa den Schaum, der beim Brechen der Wellen entstellt, i—s-a* bedeutet eigentlich "brechen, zerbrechen, zerschmettern." Daher wird der Orkan <— Ä»lä genannt, weil er die Bäume, überhaupt alles zerbricht, was ihm begegnet ; vornehmlich wird es für den Sturm auf dem Meere gebraucht * (Lis. xi. 191, 1 ff. i^_fl*»UlU i_jlJjJl Ulj .... Ä.»a-j /*•>.!• <— >'->* /°j' cjUj rhfl js*\ j U j i_i-»LäJl j). Vgl. auch D , " > "13B'D Brandung, Brechen der Wellen. An unserer Stelle wird der mächtige, weithin gebietende König von Samarien mit der Meereswelle verglichen, die in raschem Anwachsen zusehends bis zu gewaltiger Höhe ansteigt, dann aber ebenso jäh, wie sie gewachsen, nach dem Lande zu fällt und in flüchtigem Schaume am Strande zerfliesst. Zu diesem Stamme gehört auch riDSj? Joel i. 7, gleich i__s~aä abgefallenes Laub (Lis. xi. 192, 8 f.), offenbar weil es vom Winde abgebrochen wird. Da hier nS¥p auf den Baum angewandt wird, ist es als intransit. aufzufassen, also : ein Baum der vom Laube ent- UOsst ist. Der Zusatz HSK'n S|fe»n bestätigt diese Auffassung insofern, als damit die Fortsetzung des an dem Baume verübten Frevels gegeben wird : " erst entblösste er (der Feind) den Baum von seinem Laube, dann schälte er die Rinde ab." YÜV 'OS (Hiob xxviii. 8, xli. 26). Die Auffassung des pnß> "03 als Epitheton ornans für die grossen Raubtiere ist wohl richtig ; allein die Etymologie des }W ist nicht, wie Ges.-Buhl annimmt, im arab. ^assS im Sinne von "sich erheben, hervorragen," was erst später entstanden ist, zu suchen, sondern aus dem Nomen u as2' in seiner ursprünglichen Bedeutung herzuleiten, (jlsxi. bedeutet " etwas was körperlich sichtbar ist," und wird daher für jeden umfangreichen Körper, namentlich für Animalia, mit be- sonderer Betonung ihres sichtbaren körperlichen Wesens gebraucht (Lis.viii.3ii,23f.). Davon J«sA "ein beleibter, korpulenter Mensch," im übertragenen Sinne " ein durch Thatkraft, Energie und besondere Eigenschaften hervorragender Mann" (ibid. 312, 1 ff.). Daher kann wohl angenommen werden, dass im Hebr. ytlXP "03 gerade deshalb zur 1 Lis. zitiert eine Stelle aus dem Hadii, wo die Rede von Moses ist, als er das Meer mit seinem Stabe schlagen Will : i_Ju*j> Jj &J1 15^^ ■ d. h. das stürmische Meer war vom Schaum bedeckt als Moses dahin gelangt war. Die Wiedergabe von i_«~aS mit "Heulen" (vgl. dort 191, 9) seheint mir sehr zweifelhaft. 708 THE JEWISH QUARTERLY REVIEW Bezeichnung der grossen Raubtiere gebraucht wurde, um ihre von Allen •wahrnehmbare körperliche Grösse und Kraft zu betonen. Ebenso ist das im Neuhebr. vorkommende pnK> für " auftrumpfendes, selbstgefälliges und protziges Benehmen " aus derselben Grundbedeu- tung herzuleiten. Vgl. TWTWS in diesem Artikel und die dazu gehörige Anmerkung, wo die Bezeichnung für einen äusseren sinnlichen Ein- druck, den jemand macht, auf eine innere Eigenschaft, abstractum pro concreto, übertragen wird. Ferner Levy zu JTIE'. Ob unter }T1B> unserer Stelle gerade der Löwe mit Ausschluss aller anderen grossen Raubtiere verstanden werden muss, wie Jalkut, Sprüche ii. 14 1 a, vgl. Levy, ist sehr unwahrscheinlich. Was nun die Frage betrifft, ob hebr. t5> einem arab. |_p entsprechen kann, kann hier nicht so gründlich und vielseitig erörtert werden, als der Gegenstand es eigentlich erforderte.— Soviel ist sicher, dass in trilitteralen Wurzeln mit zwei Zischlauten, abgesehen von Vft2W= u ~+2> und Wn Jes. v. 24, xxxiii. n = (,/*£»• (vgl. Lis. viii. 170; Barth, Nominalbildung, S. 66, Anm. 3), hebr. E* einem arab. (_p entspricht. Völlers hat dieseFrage eingehender besprochen (ZFA. IX, 197, 7 ; 209, 1) und einige Beispiele angeführt. Allein er begnügte sich damit, eine Reihe solcher Wörter mit den ihnen im Arab. entsprechenden Wurzeln nebeneinanderzustellen, ohne sich jedoch auf die Bedeutung derselben näher einzulassen. Ich halte es daher nicht für überflüssig, die- jenigen Wörter, die von Völlers aufgezählt werden, hier wiederauf- zunehmen, deren Grundbedeutung, wie sie uns im Arab. erhalten geblieben ist, die Gleichung mit entschiedener Sicherheit rechtfertigt, und ich will noch eine Wurzel *|Xt5> erwähnen, die Völlers mit ^ÜB* (cfr. I.e. 181) zusammenstellt, während er für t_slö£> eine Bedeutung " heftig, rauh, gewaltsam " anführt, die keineswegs als ursprünglich anzusehen ist. I. *V$ Jes. liv. 8 wird für ursprünglich *$& gehalten (vgl. Pr. xxvii- 4) und mit der Behauptung begründet, das 'ED sei in 'tf übergegangen, um dem Ausdrucke durch eine Art Paranomasie mit dem darauf fol- genden *)Xp eine schärfere Betonung zu verleihen (vgl. Ges. -Buhl). Ich glaube aber, dass S|SE> mit arab. i—slöi. " Bedrückung, Bedrängnis, Notlage " (Lis. xi. 77, 20 f. ; 78, 1, 6) identisch ist 1 . Danach ist sp£E> 1 Es scheint, dass i_s]a£> mit <_JL~S> "trocken sein" Lis. xi. 77, 11 ff. eine gewisse Verwandtschaft hat, und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Bed. "Notlage" aus ., &,.*. "trockenes Brod" (I.e. p. 78, 5) ent- standen ist. So wird auch v__ilkw bei Kumeit im Gegensatz zu ^J " weich, mild " gestellt : HAPAX LEGOMENA IM ALTEN TESTAMENT 709 nicht mehr in stat. constr. zu setzen, sondern als stat. absol. zu nehmen und das copulat. '1 für PjVp zu ergänzen : " In Bedrängnis und mit Zorn wandte ich mich einen Augenblick von dir ab." II. fDC? = u a«-i> ursprünglich " anstacheln, anspornen, bezw. das Pferd anspornen, damit es sich in Bewegung setzt," in verstärkter Form fjaJ^ : " das Tier beständig anspornen bis es in wilder Hast weiter trabt" (Lis. viii. 315, 20 ff.). Daher sowie auch " trockenes Brod" für i_äjü, sich wohl aus der Bed. "spalten" entwickelt haben können. Hat nun die hebr. Sprache die ursprüngliche Bed. des rpB lebendig erhalten, so finden wir im Arab. wenigstens eine Spur davon. Das Wort <__ali oder i_Ju ,?, be- zeichnet nämlich "unreife Datteln die zuerst gespaltet, bezw. aufge- schnitten werden und dann getrocknet." Hier wird nicht die Thatsache des ''Getrocknetseins" der Datteln betont, wie man etwa nach Lis. vermuten könnte, sondern der Umstand dass die Datteln "gespaltet" sind. 1 Lis. führt auch für ^»i und ^j+2, dieselbe Bedeutung wie für n,*.- Diese haben aber mit U mX^ Sonne durchaus nichts zu thun, und sind nur als eine andere Mundart anzusehen, da ^ und ^ häufig abwechseln. Dieses geht schon aus der Erklärung des Lisän (vii. 419, 5 ff.) selbst hervor. Dort werden auch Belegstellen für eine übertragene Bedeutung des U ^JU angeführt. Danach wird der Wein u»j+£, genannt, weil er denjenigen, der ihn geniesst, erregt und zu einem wilden Gebahren reizt. Ferner heisst ^yjl* eine Frau, die sich ablehnend gegen die Männer verhält und jeden intimeren Verkehr mit ihnen meidet, oder ein empfindlicher, besonders reizbarer Mensch (ibid. Z. 9 f., 20 f.). Die Bemerkung des Lisän, dass für letzteren nur u^ii aber nicht \_fyj» gesagt werden dürfe, hat keine wesentliche Bedeutung und darf uns nicht zu der Annahme verleiten, dass fj^yjit mit ,j>yj» nicht identisch ist. Eine solche Nuancierung, die lediglich auf eine mundartliche Abweichung zurückzuführen ist, kommt nicht gerade selten vor. Wir können bei- spielsweise im Worte Jaic "sich irren," welches nach einer anderen Mundart auch eJlc heisst, denselben Fall constatieren : Die arab. Philo- logen benutzten diese Abweichung zu einer Nuancierung in der Bedeutung und zwar unterscheiden sie zwischen " sich irren im Sprechen " und " sich irren im Rechnen." Für erstere setzen sie Jalfi ein, für letztere 710 THE JEWISH QUARTEJRLY REVIEW auf: "jemand so erschrecken, dass er mit Entsetzen und mit starren Augen auffährfund^Ui^oder yöLiJ^heisst einfach :" entsetzlicher Schrecken " (ibid. 315 f.). Danach könnte man ™*$? Ex. xxxii. 25 als Infinit, constr. mit suffigiertem 'n nehmen und durch "an- stacheln, bezw. aufreizen " wiedergeben: "Denn Aron Hess das Volk in wilde Zügellosigkeit geraten, damit es die Aufständigen [zur Revolte] aufreizt." Das in Hiob iv. 12 vorkommende TW ist hi er * n über- tragener Bedeutung aufzufassen, durch " Entsetzen " wiederzugeben und als Parallele zu Vers 14 anzusehen : " und zu mir drang ein ver- stohlenes Wort und mein Ohr empfing Entsetzen davon." Der Aus- druck 'OfX npni bietet keinerlei Schwierigkeit (vgl. Jer. ix. 19). Übrigens wird gerade in Hiob das Hörorgan auf eine Weise personi- fiziert, wie sonst nirgends, so. z. B. 13, 1 : " [Alles] vernahm mein Ohr und verstand es wohl," oder 29, 11 : "Denn jedes Ohr horchte [auf meine Worte] und beglückwünschte mich." Die Stelle Hiob xxvi. 14 scheint mir hinsichtlich des Textes nicht ganz einwandfrei. Jeden- falls deutet der ganze Zusammenhang darauf hin, dass auch hier in Y%$ " Schrecken, Entsetzen " zu vermuten ist. Die Wiedergabe des n¥DK>? durch " Gezischel, Flüstern, bezw. Spott oder Schadenfreude," sowie die des fCN? an beiden erwähnten Stellen durch "Geflüster," und zwar vom arab. ^jaj^ im Sinne von " schnell und undeutlich sprechen " (Ges.-Buhl), ist höchst willkürlich und entbehrt jeg- licher Begründung. Wie im Neuhebr. für fDC», KXDB' die spezifische Bedeutung "übler Ruf" entstanden ist (vgl. Levy) vermag ich im Zusammenhang mit unserem yt2& nicht nachzuweisen. Ist es daraus zu erklären, dass das bibl. fDCf später irrig aufgefasst wurde — und Beispiele hierfür sind nicht gerade selten — oder liegt hier eine spätere Entlehnung aus einem andern Idiom vor ? Einerlei ! Jeden- falls ist die Combination Levy's, wonach fDK> aus DE? "Name" entstanden, und mit angehängtem 't etwa NNV oder WS " schmutzig, hässlich " zusammengestellt sei, also : " übler Name, bezw. Ruf," ganz sonderbar und hat nur den Wert eines Curiosums, ist aber charakteris- tisch für das Verfahren mancher Lexieographen. Leider haben wir nur einige Belegstellen dafür, sodass es schlechterdings nicht möglich ist, die richtige Bedeutung dieses Wortes in der neuhebr. Litteratur mit absoluter Sicherheit zu bestimmen. Vermuten lässt sich jedoch, dass wir es auch hier mit einem Missverständnis seitens der Ausleger zu thun haben, da fD& und N¥DE> sich sehr gut neben uaJ^ setzen oJ£. Aber auch darüber sind die Sprachgelehrten nicht einig, ob Jolc für " sich irren im Allgemeinen " oder " sich irren im Sprechen allein " gebraucht werden soll (vgl. Lis. ix. 12 ff. und ii. 20 ff. Sujjüti Muzhir Jb.. 5H v l>). HAPAX LEGOMENA IM ALTEN TESTAMENT 71I Hessen und danach nichts anderes bedeuten würden als "Ansporn, Anreiz, bezw. in provozierender Weise Anlass zu einem schweren Verdacht geben." Kiddusin, 71* : 1?3 1t ni"Unö ninSCD W IVN1 DK }HD nntO fc* i>lDÖ fOff "Wenn du siehst, dass zwei Familien sich befehden, so liegt ein Anlass zu dem Verdachte eines Makels vor, der an der einen von beiden haftet." Ebenso Pes. 3 b : "Ein Priester sprach sich in unpassender Weise über die Opfergabe aus; man forschte ihm nach, ?1DS fß& 13 1XS1D1 und fand an ihm Anlass zu einem schweren Verdachte in Bezug auf seine Abstammung," d. h. er kam in den Verdacht ein illegitimer Priester zu sein. Levy übersetzt hier P1DS mit " Tadel." Dieses kann aber hier dem Zusammenhange nach nur mit " illegitimer Abstammung " übersetzt werden, da sonst die darauf folgende Diskussion keinen rechten Sinn ergeben würde. Die Leseart ftW statt fDB> scheint mir nicht richtig zu sein ; das beweist namentlich die Stelle Pes. 3 b . (Man beachte nur die nachstehende Einwendung: ?1D£> J*nK> NCN1. ) Auf diese Weise lässt sich auch &W?W erklären. Lev. rab. sec. 20, 164»: " Der König verheiratete seine Tochter, NXöt? h& "Cn TWHÜWl KVöl und entdeckte an ihrem Braut- führer [Levy : Hochzeitskamaraden ?] etwas was zu einem schweren Verdachte Anlass gab." So auch Abod. sara, 3i b : " Rabbi Samuel bar Bisna trank in Marguan kein Bier, tOfDBH KSDE' DIK'D um keinen Anlass zum Verdachte zu geben, dass er auch Wein trinken könnte." III. Dit? = jjoii.. Das seltene arab. Wort ^^aii, (Lis. viii. 316, 9 f.), " sich an etwas hängen, bezw. sich daran festhalten," ist sicher aus einem im Arab. nicht mehr vorhandenen Nomen lja ±z 1 denominiert, dessen Bedeutung gewesen sein muss : ein Ding woran etwas befestigt wird, bezw. an das man etwas hängt. Dieses Nomen ist dagegen im Neuhebr. erhalten geblieben ; TW bedeutet : die Schleife der Sandale oder die durch einen Beutel gezogenen Schnüre, die gleichzeitig zum Aufhängen des Beutels dienen. Damit hängt auch das bibl. 0S& 1 Kön. xviii. 46 zusammen. Dort wird erzählt, dass der Prophet Elias vor dem Wagen des Achab, nach altsemitischer Sitte, gelaufen ist. Wenn man sich nun die im Orient üblichen langen Kleider ver- gegenwärtigt und daran denkt, dass die Orientalen, wenn sie rasch laufen wollen, die Ecken ihrer Kleider an den Gürtel hängen, wird die Stelle VJflD ]"IN OW) 1. c. ebenfalls so zu verstehen sein, dass Elias seine Kleider (hier VOTD : Lenden für Kleid) an seinen Gürtel angehängt hatte, damit er nicht durch die langen Ecken derselben am Laufen gehindert würde. IV. $DW= ***£*: eigentlich "getrennt sein" (Lis. x. 46, 18. Die Bed. " fern sein " ist secundär). Daher *£& für den Riemen der Sandale, der zwischen der mittleren und der vierten Zehe ein- 7T2 THE JEWISH QUARTERLY REVIEW geschoben wird, damit der Schuh nicht abfallt, weil dieser Eiemen die Zehen voneinander trennt (ibid. Z. 4 f.). Damit ist VP& Lev. ii. 3, 7, 26, Deut. xiv. 6, für " die getrennte Klaue " zu vergleichen. Ebenso ist die Stelle 1 Sam. xxiv. 8 : W3K m TVl JJD^I wie arab. *z£\ " trennen, entfernen " zu erklären : " Und David trennte seine Leute voneinander und gestattete ihnen nicht, gegen Saul vorzugehen." Vgl. auch Lev. i. 17. Aus dem Gesagten geht wohl deutlich hervor, dass in den ange- führten Beispielen unverkennbar hebr. t? arab. <_£ entspricht. Dass sich nun dafür eine Regel aufstellen lässt ist weniger wahrscheinlich. Wir müssen uns vorläufig mit der Thatsache begnügen, dass solche Fälle vorkommen. Wie es zu erklären ist und welchen besonderen Einflüssen es zugeschrieben werden soll, dass bei manchen Wörtern mit zwei Zischlauten hebr. E> arab. <_P entspricht, bei anderen wie- derum nicht, ist eine Frage, die mehr in die vergleichende Lautlehre gehört und der speziellen Forschung über das Verhältnis der Zisch- laute in den semitischen Sprachen überhaupt zukommt. Aber nicht nur Wörter mit zwei Zischlauten haben im Hebr. und im Arab. ein gemeinsames t?, sondern wir begegnen auch manchen anderen im Hebr., bei denen das ß> einem arab. (_p entspricht, ohne dass ein zweiter Zischlaut darauf folgt. So sehr diese Behauptung zum Wider- spruch reizen mag, lässt sich doch manches in annehmbarer Weise dadurch erklären. BTU ist sicher neben ,jü=- zu stellen, ein Wort, welches bei den alten arab. Dichtern für kriechende Tiere, haupt- sächlich aber für die Schlange belegt ist (Lis. viii. 177. Smith-Stübe, Die Religion der Semiten, 90 f.). So glaube ich n?K> Jes. xvi. 8 mit di. Wurzel (Lis. iii. 508, 15) vergleichen zu dürfen (vgl. auch Barth, Nominalbildung, p. 66, zu $iDp " Unkraut," mit (_,£Uii "auf dem Boden herumliegender unnützer Krempel ? "). In der folgenden Nummer soll nachgewiesen werden, dass auch *!&$ Hiob xxxiii. 21 mit identisch ist. INT ify Vrtöxy «3C»! »JOD hB>| bl) (Hiob xxxiii. 21). Der Vergleich von "Ißt? mit i— *— ist in äusserlich formaler Beziehung zwar richtig, allein die Deutung "mager werden," die man dem arab. Worte an dieser Stelle gab (cf. Ges.-Buhl), führte zu einer dem hebr. Texte nicht passenden Auffassung. Wir müssen auf die ursprüngliche Bedeutung des i_Xi "sichtbar machen, bezw. durchsehen lassen 1 ," 1 Davon (_aäJI : " ein dünnes Kleid " oder " eine dünne Schürze," weil beide die Körperteile, die sie bedecken, leise durchschimmern lassen. Ebenso HAPAX LEGOMENA IM ALTEN TESTAMENT 713 zurückgreifen, um unsere Stelle zu erklären. Der Autor, der über die Abmagerung des Leibes spricht, meint, das Fleisch sei so abgemagert, dass es kaum mehr zu sehen sei, und die Knochen, die sonst im kraftvollen Muskelfleische verborgen lagen 1 , werden nunmehr sichtbar. Der Vers ist daher zu übersetzen : " Sein Fleisch schwindet vor dem Sehen, sichtbar werden seine Knochen, die (sonst) nicht zu sehen waren." tt"i^ na troa ■wen jnsh! *o* wpfi sw (Hiob xxxiv. 29). Hier ist Ü»pK* mit iakJ\ " fallen lassen " oder " stürzen " zu ver- gleichen 2 , also : " und stürzt Er (die D^JJKn vgl. oben v. 26), wer kann Ihn denn verurteilen; und verbirgt Er das Antlitz, wer kann Ihn dann sehen ? s " Allerdings bleibt der Schluss des Verses auch nach dieser Erklärung von &$&* unklar. wird gesagt : »i~ll i__i£ die Schürze ist durchsichtig (Lisän xi. 81, 21 f.). Im Hadith wird vor der in Ägypten unter dem Namen JbLöi bekannten Frauen-Kleidung gewarnt, " denn wenn dieselbe auch die Formen des Körpers nicht sichtbar macht, lässt sie sie doch in ihren Umrissen hervor- treten " : i_w siU <-J~J "$ ^ wU (ibid. 82, 3 f.). 1 '»ia ist durchaus richtig und bedarf keiner Änderung in 'I^O wie Duhm meint ; ebenso ist die Schlusswendung ixt sb nicht zu streichen, da sie nicht als consecutiver Nebensatz aufzufassen ist, sondern als Rela- tivsatz im Sinne der arab. Uus, Der Autor will eben gerade betonen, dass das Fleisch vor dem Blicke verschwindet, während die früher unsichtbar gewesenen Knochen sichtbar werden. 3 Auch in üpujn, wie es bei anderen, namentlich im Hiob-Buche vorkommenden Wörtern, der Fall ist, hat sich noch die ursprüngliche Bedeutung erhalten und beweist, dass teptt) ursprünglich wie Jaä-o für "fallen" oder "sich niederlegen" gebraucht wurde. Die Bedeutung "ruhen," "sicher sein," die wohl auf den Zusammenhang zwischen beque- merKuheunddem Gefühle der Sicherheit zurückzuführen ist, ist erst seeun- där entstanden und verdrängte schliesslich die dem "Worte eigentlich zu Grunde liegende Anschauung. Ebenso durfte es sich auch mit mal ver- halten und zwar muss es ursprünglich in demselben Sinne wie Ja> " sich niederlegen, sich auf dem Boden niederstrecken " (vgl. Tag. und Lisän), gebraucht worden sein. Man beachte nur, dass Bpw und niüi sehr oft neben einander gebraucht werden (Jud. xviii. 7, 27 ; Jes. xxx. 15, xxxii. 17 ; Ezech. xxxviii. 11). 3 D'E TnDn : Jemandem die Gnade entziehen, ist ein entgegengesetzter Ausdruck zu D'3D nüo und d'jd tnh (Num. vi. 26), wo 0'5D sich ebenfalls auf das Subjekt des vorhergehenden Verbums bezieht. 714 THE JEWISH QUABTEBLY REVIEW nnßfe> «bbini "ve> n:n wate» ^nb> db> 1? (p s . cxxxvü. 3). Zu ttwin bemerkt Kautzsch, dass die übliche Ableitung von ??1 höchst gekünstelt und sprachlich kaum haltbar sei. Duhm übersetzt, mit dem Bemerken, dass Wvbin ein unbekanntes und unerklärbares Wort sei, ohne weitere Begründung "Verhöhner." Es ist befremdlich, dass das sonst so oft gebrauchte arabische Lexicon gerade zur Erklärung dieser Stelle nicht zu Rate gezogen wurde ! ?bin, das doch wohl ohne besondere Künstelei auf den Stamm 7?T\ zurückzuführen ist, findet sich in dem arab. Jj, dessen Bedeutung "hinstrecken, niederwerfen, zu Boden schleudern" ist 1 . Davon Üi' "bedrängte s Lage, Notlage V J3* heisst " ein starker, gewaltthätiger Mann." Ebenso wird JülS im Sinne von "heftig schütteln, beunruhigen, erschüttern," und äJuuU in der Bedeutung " Notlage " gebraucht (cf. Lisän xiii. 8l, 25 ; 83, 9 f. und xvii. 84, 3 ff.). Das alles legt die Vermutung nahe, dass ??m hier ebenfalls als gewaltthätiger Bedrücker, Bedränger zu fassen ist. Dementsprechend dürfte die Leseart «\?to vorgezogen werden. 1 Lisän führt für Jo auch die Bedeutung " jemand aufs Gesicht werfen " an, zieht jedoch die obenangegebene vor. Dafür spricht auch die Stelle im Qorän (eyUUll «..-» 103) ^^wsiüU. K-Lij : " und er warf ihn auf seine Stirne," welche eben durch den Zusatz £>**&. beweist, dass im blossen *JU die nähere Bestimmung " auf das Gesicht " noch nicht ent- halten ist. 2 Zwar wird ÜJ von Lisan nur mit dem Zusatz *y», also ey, iL? angeführt, aber, wie schon Bistäni in Muhit 170, 20 ff. bemerkt, ist ***, nicht als Ergänzung, sondern als Verstärkung aufzufassen : 11 oÄ-äl l»3l» ii)LJJ *•-<. Somit bedeutet schon äii allein, ohne jeden Zusatz, "Notlage." Vgl. das hebr. rrin Jes. xlvii. n, Ez. vii. 26, Unfall, Notlage, von mn (oder Hin) fallen, Hiob xxxvii. 6. Ebenso i"La, von {jytfaUm.